Via Francigena
Sie müssen nur das Hotel verlassen, den Platz überqueren – und nach 100 Metern stehen Sie auf dem Frankenweg, und zwar auf dem Wegstück, das von San Quirico nach Radicofani führt. enn Sie sich nach links wenden, kommen Sie nach zwei Kilometern nach Vignoni Alto, einem uralten winzigen Dörfchen oben am Berg, mit dem Kirchlein San Biagio, dem steinernen Kirchturm und den Natursteinhäusern, die von oben auf die Landschaft herabblicken, die sich weit bis zum Horizont ausbreitet. Auf einem Schottersträßchen geht es weiter nach San Quricio – falls Sie es schaffen, sich von den herrlichen Panoramen unterwegs loszureißen, denn links und rechts vom Wege winkt nichts als Schönheit! Hier der Blick auf Montalcino, dort auf Pienza, im Süden grüßt der Monte Cetona und etwas näher Radicofani und der Monte Amiata – als ob sich das ganze Val d’Orcia in seinem einzigartigen Glanz präsentieren wollte!
Gehen Sie hingegen nach rechts, dann folgen Sie der Beschilderung bis hinunter zum Fluss Orcia, den Sie auf einer kleinen Brücke überqueren. Steigen Sie nun nach Castiglione auf, das oben am Hügel liegt – ein Umweg, der sich lohnt, denn in der historischen kleinen Stadt gibt es allerhand Kostbares zu bewundern: ven Palazzo Comunale mit seinem Fresko, „Madonna con Bambino e due Santi“ aus Senesischer Schule, dann die hinreißende romanische Kirche Santa Maria Maddalena, deren Fassade aus dem 13. und deren Apsis aus dem 14. Jahrhundert stammt. Auch die Kirche der Santi Stefano e Degnalohnt einen Besuch; mit ihrer reichen Kunstausstattung (darunter eine „Madonna con Bambino“ von Simone Martini und eine weitere von Pietro Lorenzetti; war sie das bedeutendste Gotteshaus von CastiglioneDazu kommen die Ruinen der Burg Rocca Aldobrandesco mit ihren Mauerresten aus rechteckigen Steinen, die auf der Südseite wie eine imposante, polygonale Bastion wirken und von der man einen schönen Blick auf den Monte Amiata und das Val d’Orcia genießt.
Wenn Sie noch weiterwandern möchten, dann könnten Sie auf wunderschönem Weg zurück ins Tal bis nach Le Briccole absteigen, einem heute verlassenen, ehemaligen Pilgerhospiz. Bis nach Radicofani müssen Sie jetzt nur noch bergan gehen, und zwar ziemlich viel! Doch es lohnt sich, denn das Panorama von unterwegs ist traumhaft.
Von San Quirico bis nach Radicofani sind es 32,5 Kilometer. Sämtliche Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Frankenwegs, www.viefrancigene.org, oder auf der ebenfalls ausführlichen Seite der Region Toskana, www.regione.toscana.it/via-francigena. Wir wünschen glückliches Wandern auf den Wegen des Lichts!